Der Wuppertaler Künstler Christian Knust gibt Menschen auf der Platte ein Gesicht: mit seinen eindringlichen Porträts

Ausstellung seiner Werke in der Tafel Wuppertal ab dem 4. März 2023

01.03.2023

Die Einladungskarte zur Eröffnung der Ausstellung am 4. März 2023

Die Tafel veranstaltet in ihrer Elberfelder Tafelboutique eine interessante Ausstellung:

Musik der Farben: Menschen. Orte. Abstraktionen. Bilder von Christian Knust.
Ausstellung vom 4. März 2023 bis zum 25. März 2023

Vernissage   4. März 2023 15 Uhr
Eröffnung:   Peter Vorsteher, 1. Vorsitzender der Wuppertaler Tafel e.V.
Grußwort:   Uwe Wunderlich, Kaufhausleiter Tafel Wuppertal
Einführung:  Dr. Urs Diederichs, Museumsdirektor i.R.
Musik:          Anna Overbeck und Christian Knust

Ort: Tafelboutique, Obergeschoss, Wirmhof 16, 42103 Wuppertal-Elberfeld. Die Ausstellung  kann währen der Öffnungszeiten der Tafelboutique  besichtigt werden: Mo. - Frei. 12 – 18 Uhr, Sa. 10 – 14 Uhr.

Zum Künstler:

Christian Knust, 1977 in Herdecke geboren, ist Maler und Musiker. Studiert hat er Geige, die Malerei aber schon lange für sich entdeckt. Ihn fasziniert die wechselseitige Inspiration von Musik und Malerei. Eine Faszination, die er in seinem Wirken und in seinen Werken immer wieder auf eine neue Weise dem Publikum vor Augen oder Ohren führt.
Seine Malerei ist durch eine starke Neigung zur Improvisation geprägt. Das Motiv ist der Ausgangspunkt für ein Gemälde, der Anfang für eine Reise in innere Welten des Künstlers, aber – bei Porträts – auch der Person, deren Bild er malt. Weitere Assoziationen entstehen beim Prozess des Malens. Dabei geht es um ein Sich-Einlassen auf unbekannte Welten, um eine Entwicklung des ursprünglichen Motivs hin zu unbestimmten Bedeutungen und Inhalten. Das Ergebnis ist immer wieder überraschend für die Betrachterinnen und Betrachter seiner Gemälde.

Einen Schwerpunkt seiner Malerei bilden Porträts, nicht nur, aber auch von Menschen „auf der Platte“. Wie ist er dazu gekommen?
Christian Knust ist gern zu Fuß unterwegs und hat ein offenes Auge für Menschen. Auch und gerade für die Menschen, die andere lieber nicht sehen wollen: Menschen auf der Platte. Er redet mit ihnen, wenn sie das möchten. So erfährt er ihre Namen. Christian Knust erzählt: „Da ist Filippo. Jeden Tag sehe ich ihn an seinem Platz stehen, egal, ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint. An der Bushaltestelle nebenan sitzt Rico. Wenn man durch den Park läuft, sammelt Mario stetig leere Pfandflaschen, plaudert mit seinen Freunden. Thomas hingegen steht vor dem Biomarkt.“

Durch die Gespräche entsteht langsam mehr Kontakt, Vertrauen wächst. Vertrauen, das dazu führt, dass diese Menschen sich von Christian Knust porträtieren lassen. Die Bilder, die dann entstehen, zeigen in deren Gesichtszügen durchaus die Anstrengungen, die Härte des Lebens auf der Platte. Aber die Gemälde sind auch von einer expressiven Farbigkeit geprägt. Das ist Christian Knust wichtig: Er sieht Menschen in all ihren Farben, auch wenn diese „Farben“ durch den harten Alltag verschüttet scheinen. Dem Künstler hilft dabei seine große Sensibilität, das „Verschüttete“ wahrzunehmen.
Wenn ein Porträt fertig ist, lässt Christian Knust einen größeren Fotoabzug von dem Bild herstellen, rahmt den Abzug sorgfältig und bringt ihn dem jeweiligen Menschen auf die Straße.

Der Künstler sagt: „Ich male diese Porträts, um Menschen auf der Platte wieder ihr Gesicht zu geben, d.h., um sie als Menschen, ja als Persönlichkeiten, wieder für alle sichtbar zu machen.“

(Text: Urs Diederichs)

Beispiele für Gemäde von Christian Knust (Ausschnitte):

                                                                                                                                          
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